Paranormale Ereignisse in der Buchhandlung

Die Filialleiterin und der alte Kollege, der kurz vor der Pension stand, machten es mir anfangs nicht leicht. Als ich dort begann, war noch ein bereits gekündigter junger Mann angestellt. Er fühlte sich dort nicht wohl und ich auch nicht. Es gab immer wieder bissige Bemerkungen, scheinheilige Angriffe, die ich lange erduldete. Irgendwann wurde es mir zu blöd. Ich schrie die beiden an: "Jetzt reicht es mir aber!" und das wirkte. Sie änderten ihr Verhalten und wurden "normal". Trotzdem zog ich mich eher zurück. Während die Beiden sich im Bereich der Bücher aufhielten, blieb ich im Bereich der Schallplatten und Kassetten. Ich weiß nicht wie, aber es gelang mir, das Geschäft mit den Tonträgern anzukurbeln. Man gab mir unverlangt eine Lohnerhöhung schon nach wenigen Wochen. Darüber freute ich mich. Das Eis brach langsam, aber stetig.

 

Meine Konzentrationsübungen machte ich auch im Geschäft, wenn gerade keine Kundschaft da war. Einmal kam eine Frau herein, wollte etwas fragen - sie konnte kein Wort heraus bringen, starrte mich bloß an. In diesem Moment hatte ich die Gedankenleere im Kopf. Die Frau konnte erst wieder stotternd sprechen, als meine Gedanken einsetzten. "Da kann man ja nicht denken, wenn sie einen so ansehen!", schrie sie schließlich, drehte sich um und ging.

 

Manchmal wusste ich wörtlich, was jemand im nächsten Moment sagen würde und als jemand einen Raum versperrte, in dem wir Bücher lagern sollten, kam er überraschend zurück und meinte: "Ich hatte das Gefühl, ich müsse unbedingt wieder zurück gehen. Warum weiß ich nicht." Da ich mich auf ihn konzentriert hatte und ihn gedanklich aufforderte zurück zu kommen, nahm ich an, er habe meine Gedanken "gehört".