Schamanen brauchen den Fliegenpilz für ihre Reisen

Schamanen und Schamaninnen gibt es seit zig-tausenden von Jahren. Wenigstens nimmt man das an. Beweisen kann man es nicht wirklich, weil es darüber keine Aufzeichnungen gibt, außer einige Höhlenzeichnungen. Doch die werden bloß interpretiert. Hat man schon immer alles so gemacht, oder gab es eine Entwicklung? Vermutlich hat sich auch das Schamanentum weiter entwickelt.

 

Unter diesem Link findet man einige Aufnahmen zeitgenössischen, echten Schamanentums.

https://www.zeit.de/entdecken/reisen/2016-01/sibirien-schamane-rituale-fs?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Die Bekleidung hat sich sicher im Laufe der Jahrtausende verändert.

 

Die Bezeichnung "Schamanismus" "Schamanismus bezeichnet im engeren Sinne die traditionellen ethnischen Religionen des Kulturareales Sibirien, bei denen das Vorhandensein von Schamanen von europäischen Forschern der Expansionszeit als wesentliches gemeinsames Kennzeichen erachtet wurde." https://de.wikipedia.org/wiki/Schamanismus

Erstaunlich ist, dass es in unserer heutigen Zeit und in unserem europäischen Kulturkreis Menschen gibt, die sich als Schamanen, bzw. Schamaninnen bezeichnen, oder glauben, welche zu sein. Sie sind es natürlich nicht, weil sie einen ganz anderen kulturellen Hintergrund haben und ganz anders denken. Man hat nur bisher keine bessere Bezeichnung dafür gefunden.

"Mitten in Deutschland tanzen sich Menschen in Trance und halten Zwiesprache mit Bäumen. GEO-Fotograf Thomas Ernsting tauchte immer wieder in die Welt der Schamanen ein - und hielt Situationen außergewöhnlicher Nähe und Offenheit fest"

Sie sehen etwas anders aus, als die echten Schamanen und Schamaninnen, was ihre Bekleidung betrifft. Schon das alleine macht einen großen Unterschied aus. Die Art der Bekleidung ist auch so etwas wie ein Symbol. Durch Bekleidung drückt man aus, wer und was man ist.

 

So sehen heutige schwedische Schamanen aus, wenn sie Geld verdienen wollen. Ich nehme an, die Kleidung wird sich aber an echten schamanischen Bekleidungen orientieren. Ob der Mann sich nur als Schamane inszeniert, oder tatsächlich praktiziert, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht ist es nur Folklore?

 

Es gibt keinen einheitlichen Schamanismus international gesehen und wahrscheinlich hat es den auch nie gegeben. Dafür gibt es eine einfache Erklärung:

 

Menschen haben verschiedene Erlebnisse in Trance, wenn sie unter Drogen stehen, oder wenn sie träumen. Was sie in solchen Zuständen erleben, verstehen sie meistens nicht wirklich. Über ihre Erfahrungen berichten sie dann den Mitgliedern ihrer Gruppe und schließlich denken alle gemeinsam nach, was das alles zu bedeuten hat.

 

Der Verstand muss alles in ein bestimmtes System einordnen. Es muss Sinn ergeben, sonst kann es als Idee nicht lange existieren. Menschen brauchen gewisse Strukturen, denn sie brauchen die Illusion, ihr Umfeld zu beherrschen. Sonst "isst Angst Seele auf!"

Das ist der erste Schritt von der Spiritualität zur Religion. Auch die Schamanen haben eine Religion, die aber ganz anders als unsere modernen Religionen ist.Sie wird aus den psychischen Erlebnissen gestaltet und ist deshalb immer einzigartig. Andere Gruppen erschaffen andere Religionen. In manchem mögen sie überein stimmen, weil Menschen auf bestimmte Drogen in ähnlicher weise reagieren können.

 

Schamanen - egal ob männlich, oder weiblich - glauben, ihre Seele würde den Körper verlassen. Das ist die eine Version. Eine andere ist das Besessen werden des Körpers durch einen Geist, eine Gottheit, oder etwas anderes, Jenseitiges. Letzteres geschieht meistens vor allem während eines Trancetanzes.

 

Es dürfte sich um ein Gemisch aus Hypnose aufgrund verschiedener ritueller Handlungen und den Genuss psychoaktiver Substanzen handeln, welche zu bestimmten Eindrücken führen. Denn wenn man sich ansieht, was heutige Menschen erleben, die keine Erfahrung mit rituellen Handlungen haben und etwas ganz anderes glauben, merkt man, dass es zu sehr verschiedenartigen Zuständen kommen kann. Was die alten Schamanen und Schamaninnen erlebt haben, wissen wir  nicht. Leider können wir sie nicht mehr danach fragen.

 

Der Fliegenpilz war ein Hilfsmittel, in einen Rauschzustand zu gelangen.

 

"Bekannt ist, dass die Schamanen des Nordens den Fliegenpilz seit Äonen für ihre Riten nutzen. Etwa die Samen in Lappland und die Stämme der Ostyak, -Vogul oder Tschuktschen in Sibirien. Von ihnen stammt auch der Brauch des Urintrinkens: Da die aktiven Substanzen des Fliegenpilzes vom Organismus nicht resorbiert und über den Harn ausgeschieden werden, tranken die Menschen mancher Volksstämme den Urin des Schamanen, der sich zuvor eine grosse Menge Fliegenpilz einverleibt hatte. Bis zu fünf Mal soll der Urin weitergegeben worden sein. Auch Rentiere lechzen angeblich nach «Fliegenpilzurin»; und sie graben selbst im Schnee nach den Fruchtkörpern dieses ganz besonderen Pilzes – ob aus Lust am Rausch oder schlicht, weil er nahrhaft ist und schmeckt, wissen wohl nur die Schamanen. https://www.natuerlich-online.ch/blogs/gesundheit/alles-unter-einem-hut-fliegenpilz

 

Die Naturvölker danken anders als wir. Sie halten die Welt für beseelt, auch wenn es Steine sind. Der Fliegenpilz hilft ihnen sozusagen, diese beseelte Welt zu erkennen. Er ist ihr heiliges Werkzeug.

 

"Um die Arbeit eines Schamanen zu verstehen, muss auf die Weltanschauung der Naturvölker eingegangen werden. Die Naturvölker verstehen sich als Teil der Natur, während wir westlichen Menschen uns eher als Beherrscher der Natur sehen wollen, was ein großer Irrtum ist.

Für die Naturvölker ist die Existenz der Naturgeister selbstverständlich, sie sehen sie in Bäumen, in Pflanzen, in Tieren und in Steinen. Für Sie ist es selbstverständlich, dass die Natur und die Dinge, die sie hervorbringt eine eigene Seele haben. Die Naturgeister sind aber nicht die Seele, sondern eigenständige, feinstoffliche Wesen, die das Gleichgewicht der Natur aufrecht erhalten." https://shamanica-medicina.org/index.php/de/fliegenpilze

 

Kann die Seele den Körper verlassen? In unserer modernen Gesellschaft ist das (wieder) ein Thema. Besessenheit kennen wir aus der Bibel. Der Glaube an die Existenz von Göttern und Dämonen ist uns heutigen Menschen auch keineswegs fremd. Andererseits wissen wir auch über die Möglichkeiten der Hypnose Bescheid. 

 

Wer zum ersten Mal in seinem Leben Besessenheit an sich, oder an anderen erlebt und sich mit diesem Thema niemals vertraut gemacht hat, wird ziemlich ratlos da stehen. Wenn man in einer solchen Situation eine Bibel zur Hand hat, bzw. jemanden der an die Bibel glaubt, wird man vermutlich leicht davon zu überzeugen sein, es könne sich um einen Dämon, oder gar den Teufel handeln, der seine Hand im Spiel hat. Teufels- und Dämonenaustreibungen sind in der katholische Kirche noch immer ein Thema. Wundern wir uns also nicht, dass es in der Welt der Naturvölker von Geistern und Dämonen nur so wimmelt.

 

Vieles von dem was Schamanen, Hexen und andere glaubten, hat sich bis heute erhalten. Die Wissenschaft bietet schließlich auch zum Teil nur Erklärungsversuche, weil so manches eben für uns Menschen (noch?) unverständlich ist.

 

Die meisten Männer und Frauen der Wissenschaft haben keine Visionen. Deshalb wissen sie auch nicht, dass eine Vision wirklicher als die Wirklichkeit ist. Jedenfalls wird sie so erlebt. Offen gesagt habe ich keine Ahnung was eine Vision ist, aber ich hatte schon welche. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass frühe Menschen glaubten, sie würden außen erleben, was sich eigentlich innen abspielt. Noch stärker wirken Drogen, weil die auf jedes einzelne Individuum ziemlich gleich einwirken und zu einer großen geistigen Verwirrung führen. In dieser Hinsicht habe ich fast keine Erfahrungen, kann darüber deshalb auch nicht urteilen.

 

Pilze wurden vermutlich schon immer auch für kultische Zwecke verwendet. Vielleicht schon bevor es Schamanen gab. Die Menschen waren Sammler und haben deshalb auch Erfahrungen mit Pilzen gemacht, die das Bewusstsein veränderten. Wahrscheinlich schon lange bevor Haschisch und Opium bekannt waren. Denn für letztere braucht man größere Mengen, um einen deutlichen Effekt zu erzielen. In freier Natur kommen diese großen Mengen auf kleinen Plätzen kaum vor.

 

Schamanen haben Pilze sicher verwendet. Ob sie damit tiefgehende Fragen beantworten wollten?`

 

"Bei Menschen kam im Gegensatz zu den Tieren ein entscheidender Faktor hinzu: Die aufkeimende Spiritualität mit den bekannten Fragen, die uns bis heute beschäftigen: "Woher kommen wir?", "Wohin gehen wir?" und "Was können wir gegen die Angst vor dem Tod tun?". Ein Aspekt dieser spirituellen Entwicklung war der Schamanismus. Die Frage nach Essbarkeit und Verwertbarkeit der Pilze stand zwar seit Urzeiten an vorderster Stelle, doch nun kam die Frage hinzu, wie man sich mit Hilfe von Pilzen in spirituell entrückte Zustände versetzen kann. Die magic mushrooms sind wahrlich keine Erfindung der Hippie-Generation..." https://science.apa.at/power-search/246231464302886953

 

Cannabis kam erst später dazu. Vor 12000 Jahren begann man mit der Züchtung. Forscher meinen sogar, die Menschen wären sesshaft geworden, weil sie nur so Bier und Drogen konsumieren konnten. Dazu mussten sie bestimmte Pflanzen anbauen.

https://www.welt.de/wissenschaft/article2605985/Steinzeitmenschen-pflegten-den-Drogenrausch.html

 

Wie wirken Pilze auf den Menschen?

 

Es gibt eine Studie, die sich dieser Frage widmet.

 

"Eine von vier Personen litt noch eine Weile nach dem Trip an psychischen Problemen, unter anderem an Angststörungen, Depressionen und Paranoia. Bei manchen Personen markierte der Pilztrip den Beginn länger anhaltender psychotischer Symptome. Darunter waren Halluzinationen wie das Hören oder Sehen von Dingen, die nicht da sind. Auch eine schwere Form der Depersonalisation wurde berichtet. Das ist ein Phänomen, bei dem das eigene Denken und Erleben als fremd oder unwirklich erlebt wird.

Darüber hinaus gaben unter den knapp 2.000 Befragten fünf Personen an, während des Trips verstärkt an eine Selbsttötung gedacht zu haben. So habe eine Person versucht, sich mit einer Überdosis Benzodiazepine umzubringen und sei auf der Intensivstation eines Krankenhauses erwacht." https://www.drugcom.de/newsuebersicht/topthemen/was-bei-einem-trip-auf-pilzen-passieren-kann/

 

Das Problem dabei ist, dass jemand der keinerlei Erfahrungen mit solchen Drogen hat, unter Umständen zutiefst seelisch erschüttert wird. Seine/ihre Welt gerät quasi aus den Fugen. Gerade wir Europäer/innen befinden uns geistig seelisch weit entfernt von dem, was die Pilze uns sagen. Sie passen nicht in unser Weltbild. Wir konfrontieren uns geradezu mit einer uralten Kultur, die plötzlich in unserem Gehirn erneut Gestalt annimmt. Die Naturvölker haben eben ihre weiblichen, oder männlichen Schamanen, die entweder die Reise ins Unterbewusstsein anstelle der normalen Bevölkerung machen, oder die einfachen Leute bei deren Reise führen und beschützen. Wir hingegen sind Unwissende, die gemeinsam mit anderen Unwissenden in eine fremde Welt eintauchen. Im besten Fall kapieren wir gar nichts und reagieren gleichgültig, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Psychose.

 

Wie reagiert man auf den Fliegenpilz, der das wichtigste Hilfsmittel der Schamanen ist?

 

"Konsumierende fühlen sich schläfrig bis dämmerig. Die Raumwahrnehmung und das Zeitgefühl sind gestört. Konsumierende haben das Gefühl als bleibe die Zeit stehen. Sie erleben einen Rausch, der vor allem durch Halluzinationen und eine veränderte Sinneswahrnehmung geprägt ist. Dazu gehören farbige Scheinbilder und eine erhöhte Empfindlichkeit für Geräusche und Laute. Zudem können Euphorie und ein Gefühl der Schwerelosigkeit auftreten. Der Rausch mündet meist in einen tiefen Schlaf, der meist um die acht Stunden andauert.

Wie bei allen Halluzinogenen können Angst- und Panikgefühle entstehen, die tiefgreifend die Psyche beeinflussen. Es besteht die Gefahr, dass die Verarbeitung des Erlebten sowohl während der Wirkung als auch nach dem Rausch misslingt und zu psychischen Problemen führt." https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-f/fliegenpilz-pantherpilz-syndrom/

 

So steht es im Lexikon. Sehen wir uns einmal an, was im Menschenversuch passiert ist. Erstens ist es tatsächlich intensiver, wenn man eine größere Menge Fliegenpilz isst. Kleine Mengen scheinen eher zu guten Zuständen zu führen. Bei größeren Mengen passiert das:

 

" mit 12,5 g Trockenmaterial

alsbald starkes Schwindelgefühl, weitgehende Abkoppelung von der Außenwelt und tiefer narkotischer Schlaf. Beim zwischenzeitlichen "Erwachen" schwerer, halluzinogener Rausch. Außenwelt in drastischer Weise verändert. Alles scheint in Bewegung, von innerer Unruhe, pulsierendem Leben erfüllt. Farben und Formen sind in ständigem Wechsel. Dimensionen scheinen vertauscht. Größenverhältnisse sind auf kaum beschreibbare Weise verändert. Gefühl von Licht aus allen Richtungen. Schweres Schwindelgefühl. Farben sehr intensiv. Bewegungen nur noch mit großer Mühe möglich, ebenso klares, konzentriertes Denken.

Angstzustände möglich. Gefühl von gewaltiger Energie, gleichzeitig des Ausgeliefertseins. Alsbald wieder Abgleiten in narkotische Phase. Am nächsten Tag keinerlei unangenehme Nachwirkungen. Träume sehr heftig." http://www.pilzepilze.de/muscaria.html

 

Als ich aufwachte waren sehr starke Effekte zu spüren, die mit keiner vor mir probierten Substanz auch nur leichte Ähnlichkeit hatte (jedoch keine Halluzinationen oder optics). Ich wachte erst eine halbe stunde nachdem mein Wecker angefangen hatte auf und der Ton kam mir sehr neu vor, so als wäre es dass erste mal, dass ich soetwas höre.
Ich war etwas verwirrt, es war jedoch nicht unangenehm und ich hatte eigentlich die ganze Zeit über sehr gute Laune. Dann lag ich da also und war wach, jedoch kam mir das Konzept davon, sich durch Raum zu bewegen ebenfalls sehr neu vor und ich konnte es kaum glauben, dass so etwas funktioniert (ich wusste zwar, dass ich das mein ganzes leben lang schon tat, jedoch war das das erste Mal dass ich es wirklich "spüren konnte", sehr schwer zu beschreiben). Also stand ich auf und lief etwas im Haus herum. Außerdem hatte ich vor meinem inneren Auge immer dieses Bild eines Blauen Pfeiles, welcher mich symbolisierte und graue Pfeile davor, die die luft symbolisierten, welche man durch Bewegung nach vorne schiebt... sehr abstakt https://entheobotanik.net/viewtopic.php?t=2136

 

Die jetzt folgende Situationen kann ich nur ganz Abstrack beschreiben. Sie kommen aus den tiefsten Erinnerungen des Unterbewusstsein, weswegen ich auch nicht alle nennen werde.
Der Konsum der Pilze ist komplett vergessen. Eigentlich der ganze Abend.
Ich sitze bei meiner Mutter am Tisch, ich kam gerade von der Schule. Dass übliche Gespräch. Eigentlich nichts besonderes. Eine mir unbekannte Kraft reißt mich aus dieser Situation. Wie durch einen Zeitsprung, sitze ich wieder, nur jetzt 2 Jahre später auf der Couch. Neben mir mein alter und treuer Kamerad. Langsam, und nur sehr schwer begreife ich was gerade geschehen ist. Nun ist mir auch der Konsum wieder bewusst. Ich begreife langsam was passiert.

Und wieder, eine starke Kraft zerrt an mir und reißt mich wieder aus dem vorhandenen Raum heraus. Eine normale Alltagssituation auf der Arbeit, die ich 2 Wochen vorher erlebt habe, sehe ich. Es ist kein Gefühl eines DejaVu, da alles was nach der Sitation ausgeblendet ist. Auch hier kommt es nach kurzer Zeit zu einen "Switch".

So gehe ich immer und immer wieder verschiedener Situationen meines Lebens durch. Manche Länger, manche Kürzer. Dass Gefühl des "Erscheinen" der jeweiligen Situation kann ich noch genau empfinden, es war wie ein starker Druck der mich durchschüttelt.

Ich öffne meine Augen. Ich sitze wieder auf der Couch. Erst jetzt beobachtete ich kurz meine Kollegen. Ich sehe wie er immer wieder die Augen schließt, und sie kurze Zeit später wieder öffnet.

Und der Switch kündigt sich wieder an, es schüttelt mich, und obwohl ich ja die Augen offen hatte, öffne ich sie wieder. Nur um zu erkennen dass ich wieder auf der Couch sitze. Ich stelle mir die Frage:,, Hier war ich doch gerade eben.. Ich bemerke dass ich sämtlichen Bezug von Raum/Zeit verloren habe. Ich kann nicht mehr sagen, hier ist jetzt. Ein kurzer Funke der Angst, des nicht Wissens wo ich jetzt bin, breitet sich aus. Doch so schnell sich die Situationen auch wechseln, wechselten die Gedanken. Der Funke war im nächsten Augenblick verschwunden, und mit ihm sämtliche Fragen.

Dieses Geschehen wiederholte sich noch weitere male. Wie oft genau kann ich nicht sagen. https://www.eve-rave.ch/Forum/viewtopic.php?t=52494

 

Jemand hat während der Pilz wirkte, aufgeschrieben was passiert ist. Das kling sehr lustig. Ich habe den Text gekürzt. Wer es genau wissen möchte, kann selbst nachlesen. Dort findet man auch die "Übersetzung".

 

"Um festzuhalten was ich erlebte, und damit ich selbst es überhaupt glaube, habe ich versucht, einiges mitzuschreiben, ich sage euch, äußerst schwierig, Ich kann es heute kaum lesen, und was Grammatik ist, habe ich an dem Tag wohl auch nicht gewusst. Über den Text habe ich und einige Freunde uns schon kaputtgelacht.


Hier der Großteil davon (Rechtschreibfehler Großteils möglichst ausgebessert): Ich habe selbst do und sitz wie ein Arsch
Ich habe selbst do und will aufs Klo und muss den Deckel so rauf tun. Die Wiederholung geht immer weiter, war schon am Klo.
Geniale Idee: Die Leute anrufen und ihr verdammt noch mal versuchen gesehen den Satz: Wenn du an diesem Satz diesen Satz nie wieder gesagt hast den Satz nie wieder sagen, wiederholen. Ich flippte fast aus vor Idee so fantastisch weil Daddy nebenan schon weg war und ich konnte schon vorher in Daddys Zimmer und! am Klo Licht anmachen, das Zimmer war, musste aber Gottseidank den Deckel hochziehen ich pisste.
Ich machte mir ein Brot. Es ging schwer. Ich wundere mich wie anstrengend das ist.
"Uh da kummt er" er schneidet das Brot.
Oh er macht sich das Brot 2 mal und sagt alles Doppelt
Sagt alles Doppelt. Diesen Satz muss! ich die ganze Zeit wiederholen. Ich kann nicht schweigen ich muss immer ein Wort denken, wenn ich mir denke ich soll nichts mehr denken und nichts sagen, dann rede ich schon wieder dahin."

 

Ein Fall von unabsichtlichem Konsum wurde so beschrieben.

 

In diesem Fall zeigten sich allerdings Symptome einer paranoiden Psychose mit auditiven und visuellen Halluzinationen über eine Dauer von ganzen fünf Tagen. Am sechsten Tag verschwanden die Rauschwirkungen völlig und auch ein Jahr nach diesem unfreiwilligen Erlebnis blieben keine Symptome einer psychischen Störung. Die Autoren gehen daher davon aus, dass Amanita Muscaria auch über die bislang angenommene Wirkdauer Rauscheffekte erzeugen kann.

 https://zauberpilzblog.com/fliegenpilze-kaufen-amanita-muscaria/

 

Ein historischer Bericht über einen Mann, der Fliegenpilz aß.

 

„Ein solcher Mensch sieht bei erweiterten Pupillen alle ihm vorgelegten Gegenstände in ungeheurer Vergrößerung und äußert sich darüber. Ein kleines Loch erscheint ihm als schrecklicher Abgrund und ein Löffel voll Wasser ein See zu sein. Entsprechend diesem Trugsehen kann er auch zu einer Handlung veranlasst werden. Legt man ihm – was Korjäken mit einem so Berauschten aus Scherz tun – nachdem er zum Gehen veranlasst worden ist, ein kleines Hindernis, zum Beispiel ein Stöckchen in den Weg, so bleibt er stehen, mustert dasselbe und springt schließlich mit einem gewaltigen Satz darüber hinweg.“ https://www.joerg-scheidler.de/amanita-muscaria/

Im Internet habe ich auch die Schilderung eines Mannes gefunden, der aber mehrere Pilze gleichzeitig konsumierte. In diesem Video spricht er über seine Erlebnisse. Interessant sind aber auch die Kommentare der Zuseher. Ihm geht es vor allem darum, Klicks zu erhalten, nehme ich einmal an. Deshalb war ihm wohl die Schilderung, wie er auf den Fliegenpilz reagierte, zu dürftig und er aß gleich einige andere dazu.

Unter den Kommentaren ist mir einer besonders aufgefallen. Nur wegen der Kommentare habe ich auch das Video verlinkt, denn darunter sind einige, die sehr gut zeigen, was der Pilz alles auslösen kann.

 

"Hab ein paar mal shrooms probiert, seit Jahren mich über Fliegenpilz informiert, der mich allein wegen seiner Schönheit so schon unfassbar fasziniert, gesammelt und letztens knapp 15 gramm pulver probiert (nachdem ich eine halbwegs homogene Masse hergestellt habe und mich immer mehr rangetastet habe) ich hab Musik gehört und eine unglaubliche (wahrscheinlich außerkörperliche Erfahrung) gehabt und im dunklen Zimmer meine Augen geschlossen. Ich hatte das Gefühl meine Seele verlässt mein Körper es war umwerfend schön und als wenn sie sich immer weiter in irgendwelchen Räumen ausbreitet und wieder zurück in mein Körper geht, ich dachte in dem moment das nach dem tot die Seele auf jeden Fall weiter existiert das war mir so bewusst." Soso Yazo

 

Das ist eigentlich der einzige Bericht, der genau ins Schema der Schamanen passt. Eine außerkörperliche Erfahrung, eine Reise in die Welt der Seelen und der Geister.

 Was jemand im Rausch erlebt hängt sicher von der eigenen Persönlichkeit ab, aber auch vom kulturellen Umfeld.

 

So schreibt Eremit 13 auf derselben Seite:
"Guter Erfahrungsbericht, der allerdings so gut wie NICHTS mit einem Fliegenpilztrip zu tun hat.....das was du erlebt hast war wohl alles auf die Wirkungb der psilos zurückzuführen....Reiner Fliegenpilz wirkt KOMPLETT anderst und ist mit keiner anderen psychedelica zu vergleichen.....Die Wirkung von Fliegenpilz ist sehr viel subtiler und traumhafter.....es treten viele Synergien auf(d.h. geräusche werden geschmeckt, und Farben werden gehört.....) Das Körperbewusstsein wandelt sich und man spürt sich als Baum, als Stuhl u.s.w....auch wird alles einfach Märchenhafter, mystischer....man erkennt die beseeltheit der Natur besser, nimmt Naturwesen besser wahr...."

 

Hier hat man das Gefühl, als würde ein alter Schamane berichten. Da ist so ziemlich alles drin, was man von den Berichten über echte Schamanen kennt.

Die meisten modernen Menschen werden wohl nur verwirrt reagieren, weil sie sich in dieser "anderen" Welt nicht zurecht finden.

Die neuen Versuche der Anwendung, auch die des Fliegenpilzes, sind oft mit

falschen Voraussetzungen, ohne ausreichendes Wissen und völlig aus ihrem

ehemaligen rituellen Zusammenhang ehrfürchtiger und vorsichtiger Handha-

bung gerissen und lösen, besonders bei Überdosierung, negative Erfahrungen

aus. Aus der schamanischen, rituellen Droge wird vielfach eine "recreational

drug", eine der Entspannung, Erfrischung und Erholung dienende "Freizeit-

droge". Etwas ehemals Göttliches, "divine mushroom", wird zum profanen

Konsumartikel degradiert.

Daß soche Konsumation auch mit Gefahren verbunden sein kann, möge die

Vorstellung sibirischer Völker aufzeigen. Danach sind es Geistwesen in men-

schenähnlicher Gestalt, die dem Konsumenten Informationen vermitteln. Die

Geister werden als sehr mächtig angesehen. Es liegt in ihrem Ermessen, dem

Hilfesuchenden ihr Wissen zu überlassen oder zu verweigern, und sie haben

sogar die Macht zu töten. Deshalb geschieht der Umgang mit ihnen niemals

leichtfertig. Die indigenen Völker hatten ein Naturempfinden, das wir bereits

weitgehend verloren haben.

Vielleicht sind es aber heute wieder erste unbeholfene Versuche, die Inhalte

dieses einstigen weltumspannenden Fliegenpilzkultes neu zu interpretieren

und in unsere heutige Situation, die der Industriegesellschaft, einzufügen.

Der Fliegenpilz dürfte nach Meinung vieler Forscher aus verschiedenen wis-

senschaftlichen Bereichen zu den bedeutendsten geisterweiternden Pflanzen

gezählt haben, vielleicht war er sogar die bedeutendste. https://www.zobodat.at/pdf/CAR_187_107_0253-0265.pdf

 

Wer die Religion der Naturvölker verstehen will, muss den Fliegenpilz verstehen. Wahrscheinlich basiert jede Religion auf dem Konsum von Drogen, oder auf verschiedenen Praktiken die das Bewusstsein verändern. Wissenschaftler die diese Drogen, bzw. Praktiken nicht verstehen, sollten ihren Beruf an den Nagel hängen.

 

Inwieweit der Konsum des Fliegenpilzes echte paranormale Fähigkeiten weckt, ist mir nicht bekannt. Möglich wäre es. Das müsste man ausprobieren, um es heraus zu finden. Parapsychologen und Parapsychologinnen hätten auf dieser Ebene die Chance - sofern es tatsächlich neben den Halluzinationen auch paranormales Wissen durch den Pilz gibt, dies mit Hilfe von Experimenten heraus zu finden.

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