Charlotte Holmes - Nahtoderlebnis

 

Im Jahre 2019 starb Charlotte Holmes im Krankenhaus. Offensichtlich begann sie schon davor zu halluzinieren, denn sie beschrieb ihrem Mann Blumen, die es in diesem Krankenhaus aber nicht gab. Dann starb sie - für die anderen Anwesenden - während sie selbst sich als außerhalb ihres Körpers erlebte und auf ihren Mann und das Krankenhauspersonal von einem Punkt an der Decke, herab sah.

 

Während sie tot war, hörte sie Musik, sah Engel, die sie abholten und glaubte, die Natur um sich herum zu erkennen. Von den Engeln wurde sie in den Himmel gebracht, wo sie verstorbene Familienmitglieder zu sehen glaubte, die aber anders als zu Lebzeiten aussahen. Alle waren rein äußerlich, um die 30 Jahre alt. Sogar "Gott" unterhielt sich mit ihr.

 

Danach wurde ihr auch die Hölle gezeigt, die nach verfaultem Fleisch roch. Schreie waren zu hören. Das Bild der Hölle solle Menschen abschrecken, die unmoralisch handelten. Sie sei dazu ausersehen, diese Botschaft zu den Lebenden zu bringen. 

Ich bezweifle nicht, dass die Frau das alles so erlebt hat, aber ich zweifle sehr daran, dass ihr Erleben auch nur das Geringste mit jenseitiger Realität zu tun hat.

Eher habe ich das Gefühl, dass sie von gängigen religiösen Vorstellungen geprägt ist und deshalb bestimmte Szenen aufruft, die genau in dieses Schema passen. Himmel und Hölle sind Begriffe, die vor allem von den Zoroastriern geprägt wurden, aber schon vorher in verschiedenen Religionen auftauchten. Jede Religion ist langsam entstanden und aus den verschiedensten Kulten und fremden Religionen zusammen gesetzt. Das jüdische Weltbild, aus dem das Christentum und der Islam entstanden sind, wurde wesentlich von der babylonischen Religion und vom Zoroastrismus beeinflusst. Religionskritiker gehen heute zum Teil sogar davon aus, dass die Bücher Moses direkt von Babylon übernommen wurde, als die Juden in Babylon in Gefangenschaft waren. Was übrigens nicht schrecklich war, wie die Bibel es darstellt. Aber im Judentum gibt es weder Himmel, noch Hölle. Die kamen erst später dazu. Da es hierbei um reine Fantasien geht, sind die Bilder auch sehr vielfältig.

 

Wer mehr über Vorstellungen vom Jenseites wissen möchte, sollte sich dieses Buch zulegen.

Klappentext

Aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff. Von der Hölle ins Paradies - Glaubensvorstellungen und Mythologien zum Leben nach dem Tod Edward Brooke-Hitching hat für sein neues Meisterwerk einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Der Atlas des Teufels nimmt uns mit zu den Himmeln, Höllen und Ländern der Toten, wie sie sich die Kulturen und Religionen der Welt im Laufe der Geschichte vorgestellt haben. In außergewöhnlichen Karten, wunderschönen Gemälden und fesselnden Geschichten begegnen wir Engeln und Dämonen, der Höllenkartografie der Renaissance, islamischen Paradiesvorstellungen und mystischen Visionsbildern des Gartens Eden. Kommen Sie mit auf eine einmalige Reise durch die Geografie, Geschichte und zu übernatürlichen Bewohnern der Jenseitswelten unterschiedlichster Kulturen rund um den Globus!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0